Cyber-Grooming Tipps & Facts

Sextortion – Sex-Skype Falle

Sextortion

Dein Vertrauen bei neuen Online Bekanntschaften kann auch ausgenutzt werden, um dich in eine Betrugsfalle zu locken. So eine aktuelle Betrugsmasche ist z.B. Sextortion. Dabei wird versucht, Personen in einen Sex-Skype zu locken, um sie dann mit intimen Bildmaterial zu erpressen. Betroffen sind sowohl Burschen wie Mädchen, Jugendliche und Erwachsene.

Wie funktioniert diese Betrugs Masche?

Eine junge Frau nimmt Kontakt auf, z.B. in einem Online Spiel, wo sie dir gerade das Leben gerettet hat oder über Instagram, WhatsApp. Der Versuch in Kontakt zu kommen, kann eigentlich überall geschehen.
Das vermeintlich hübsche Mädchen bzw. die junge Frau beginnt dann meist sehr rasch zu flirten, macht Komplimente und spricht aktiv sexuelle Themen an. Sehr bald wird vorgeschlagen auf eine Videochat Plattform zu wechseln, meist Skype.

Im Videochat zeigt sich die Person dann recht schnell äußerst freizügig und beginnt mit sexuellen Handlungen an sich selbst. Sie fordert dazu auf, mitzumachen. Im Vertrauen auf die vermeintliche Intimität dieser Situation, ist es durchaus reizvoll mitzumachen.

ABER: statt der sexy Chatpartnerin sieht man in Wirklichkeit nur professionell produzierte, kurze Videosequenzen. Die wirken täuschend echt und vermitteln so das Gefühl, es handelt sich um eine „reale“ Chatpartnerin. In Wahrheit chattet man aber mit jemanden aus einer organisierten Bertrügerbande. Sehr oft mit einer Person in einem Großraumbüro, wo dutzende „Mitarbeiter*innen“ versuchen, ahnungslose Chatter*innen zu überreden. Geht man also darauf ein und zieht sich ebenfalls aus, dann wird mitgefilmt und bereits nach ein paar Minuten kommt die Erpressung. Man bekommt den Link zu diesem Video von sich selbst auf einer Videoplattform, meist YouTube, und es fehlt nur noch ein Klick zur endgültigen Veröffentlichung.

Im Hintergrund wurde bereits nebenher sehr gut recherchiert und alle öffentlichen Profile inklusive Freundeslisten von einem selbst gefunden. Somit kennt der Betrüger oft schon Freund*innen, Mitschüler*innen, Lehrer*innen, Eltern usw. und droht dieses Video nicht nur zu veröffentlichen, sondern auch gezielt an diese Personen direkt zu schicken. Um dies zu verhindern, wird gefordert, Geld an die Betrüger zu überweisen, in Österreich bei Jugendlichen meist zwischen 300 und 500 Euro. In seltenen Fällen wurden auch weitere sexuelle Handlungen vor der Kamera verlangt.

Es ist keine Schande, in so eine Falle getappt zu sein. Eine derartige Tat ist natürlich verboten und klar strafbar. In vielen Fällen wird mit den Videos auch wirklich nur versucht Druck auszuüben, ohne sie tatsächlich zu veröffentlichen. Ein Restrisiko bleibt leider.

Wie kannst du dich schützen?

  • Ist die Person übertrieben nett, sehr schnell freizügig und sexy, oder versucht dich sehr rasch zu einem Videochat zu überreden, macht es Sinn, skeptisch zu sein und die Online-Identität zu hinterfragen. Tipp: → Check die Identität deines Online Freundes
  • Lässt du dich trotzdem darauf ein, dann achte darauf, dass du nicht in der Webcam zu sehen bist, oder schalte sie erst gar nicht ein. Schon ein paar Sekunden – auch angezogen – vor der Kamera reichen, um dich etwa mit einer Videomontage auf dieselbe Art zu erpressen.
  • Beginnt die Person sich sehr rasch auszuziehen und fordert auf mitzumachen, dann lass dich nicht darauf ein. Solange deine Cam nicht an ist, kann dir nichts passieren.
  • Melde so eine Person auf den benutzten Plattformen. So kannst du mithelfen, andere zu schützen.

Praktisch erklärt

Was tun, wenn du in die Falle getappt bist?

Kontakt sofort auf allen Kanälen melden und blockieren – diskutieren bringt nichts!
Nicht bezahlen und nicht auf weitere sexuelle Handlungen einlassen!
Taucht das Video tatsächlich auf einer Videoplattform oder in einem sozialen Netzwerk auf – melden! Wir können dir auch dabei helfen, dass das Video schneller entfernt wird. Melde dich einfach bei uns.